Erfahrungsbericht zum Schiedsrichter-Crashkurs der SRVGG Biedenkopf!
Mein Name ist Dominic Friebertshäuser. Ich bin 27 Jahre alt und habe mich dazu entschieden, einen Schiedsrichter-Crashkurs zu absolvieren. Gerne möchte ich Euch meine Eindrücke schildern und Euch empfehlen, ebenfalls Schiedsrichter zu werden:
Über Social Media bin ich auf das Angebot aufmerksam geworden, nach nur zwei Lehrabenden, die aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie online abgehalten werden sollten, bereits als Schiedsrichter auf Probe bzw. als “Schiedsrichter-Praktikant” aktiv werden kann. Das Angebot richtete sich insbesondere an nicht mehr aktive bzw. ehemalige Fußballerinnen und Fußballer, sodass ein solides Grundwissen über den Fußball vorhanden ist. Aufgrund zweier Kreuzbandrisse musste ich meine aktive Karriere bereits 2018 beenden. Seitdem habe ich als Trainer verschiedene Mannschaften gecoacht. Beruflich bedingt ist der zeitliche Aufwand als Trainer aber nicht mehr zu stemmen. Auch um dem Fußball treu zu bleiben, ist das Angebot als Schiedsrichter aktiv zu werden, durchaus interessant, sodass ich mich für die Anmeldung zum Schiedsrichter-Crashkurs der Schiedsrichtervereinigung Biedenkopf entschied.
Inhaltlich haben wir uns am ersten Lehrabend nach einem kurzen Kennenlernen via Microsoft Teams mit einigen Regeln, wie z.B. das Spielfeld, die Ausrüstung der Spieler oder Abseits beschäftigt. Zur Veranschaulichung haben wir uns die theoretischen Regeln in Videosequenzen angeschaut, sodass direkt ein Bezug zur Praxis hergestellt werden konnte. Mit einem Link zum DFB-Schulungsportal wurde der Abend beendet, sodass wir von zu Hause bereits die nächste Lerneinheit vorbereiten konnten. Der zweite Lehrabend umfasste das Thema “Foulspiel und sonstiges Fehlverhalten” sowie den Strafstoß. Außerdem wurden uns einige administrative Dinge im DFBnet näher gebracht.
Mit diesen erlangten Fähigkeiten und Kenntnissen erhält man bereits seine ersten Spiele, die man mit einem bereits ausgebildeten, erfahrenen Schiedsrichter, dem sogenannten Paten, leitet. Im Anschluss an ca. drei solcher Spiele kann man sich entscheiden, ob man die finale Prüfung als Schiedsrichter absolvieren und weiterhin aktiv pfeifen möchte.
Mein erstes Spiel war ein A-Jugend-Freundschaftsspiel zwischen dem FSV Cappel und dem VfL Dreihausen, welches ich unter Beobachtung des erfahrenen Referees Fabian Bierau leiten durfte. Nach einigen hilfreichen Tipps vor Spielbeginn ging ich motiviert in die Partie, in der es mit einem 3:1-Halbzeitstand in die Kabinen ging. Auch die Halbzeit nutzte Fabian, um mir noch einige Tipps und Verbesserungsvorschläge zu geben, wie ich mich in der zweiten Halbzeit verhalten sollte. In der zweiten Halbzeit ging es deutlich intensiver zu und ich musste bereits nach acht Minuten einen Spieler mit der Roten Karte des Feldes verweisen, da er an seinem Gegenspieler eine klare Tätlichkeit begangen hatte. Nur eine Minute später musste ich einen Strafstoß aufgrund eines strafbaren Handspiels verhängen. Obwohl das Spiel für kurze Zeit etwas hitziger wurde, konnte ich das Spiel, welches 4:4 endete, gut über die Bühne bringen. Nach dem Spiel attestierte mir Fabian eine gute Leistung und bestätigte meine Einschätzungen bei der Roten Karte sowie dem Strafstoß.
Als Fazit lässt sich festhalten, dass mir mein erstes Spiel sehr viel Spaß gemacht hat und ich mich bereits auf meinen zweiten Einsatz freue. Außerdem ist das Modell, einen Schiedsrichter-Crashkurs zu machen und nach den ersten Einsätzen eine wirklich gute Möglichkeit auszuprobieren, ob die Schiedsrichtertätigkeit etwas für jemanden ist. Für mich wird aller Voraussicht nach die Prüfung im Anschluss an meine Spiele anstehen, damit ich in Zukunft auf den heimischen Sportplätzen für Fairness und die Einhaltung der Fußballregeln sorgen kann.
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