September-Lehrabend: “Der Schiedsrichter im Spannungsfeld zwischen Spielern, Trainern und Funktionären”!

Am vergangenen Dienstag wagte sich der Kreisschiedsrichterausschuss Marburg an ein neues Format des Lehrabends. Organisiert von KSA-Mitglied Fabian Bierau konnten wir mit Julius Martenstein (FV Cölbe), Julian Gries (SV Bauerbach), Stefan Frels (SV Bauerbach), Miroslav Emejdi (ehem. VfL Biedenkopf), Deniz Solmaz (TSG Wieseck) und Andreas Schmitt (FSV Schröck) hochkarätige Gäste der heimischen Region zu einer Podiumsdiskussion zum Thema “Der Schiedsrichter im Spannungsfeld zwischen Spielern, Trainern und Funktionären” begrüßen.

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Moderator Rainer Maaß begann die Gesprächsrunde mit der Fragestellung, was sich die Beteiligten unter einer konsequenten Spielleitung vorstellen. Julian Gries, Mittelfeldspieler des Verbandsligisten SV Bauerbach, merkte an, dass er das Gefühl habe, dass man in den ersten zehn Minuten “treten kann, wie man will, da man sowieso keine gelbe geschweige denn rote Karte bekomme”. Dem entgegnete Regionalliga-Schiedsrichter Julius Martenstein, dass er das Spiel in der Regel erst einmal kurz halte und das ein oder andere Foulspiel mehr pfeife, um zu zeigen, wo die Grenzen sind. Deniz Solmaz, Leiter des Nachwuchsförderzentrums der TSG Wieseck und U17-Coach, ergänzte, dass er Spiele bevorzugt, in denen der Schiedsrichter das Spiel laufen lasse.

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Auch auf die Frage, ob sich Teams und Spieler speziell auf einzelne Schiedsrichter vorbereiten, gab es differenzierte Antworten. Miroslav Emejdi macht das nicht und richtete seinen Appell an die anwesenden Schiedsrichter, sich in den Spielen nicht so wichtig zu nehmen, sondern nur dann einzugreifen, wenn es nötig ist und das Spiel zu begleiten. Coach Stefan Frels gibt seine Erfahrungen mit Schiedsrichtern durchaus auch an seine Spieler weiter, um sie auf bestimmte Situationen vorzubereiten. Umgekehrt erhielt Julius Martenstein die Frage, ob er sich speziell auf die Teams und Trainer vorbereite. Grundsätzlich geht ein Schiedsrichter unvoreingenommen in eine Partie. Allerdings ermöglichen es die neuen Medien und die Digitalisierung, sich vorher über Mannschaften, Spieler sowie Trainer zu informieren und diese Informationen in die Vorbereitung auf ein Spiel mit einfließen lassen. Miroslav Emejdi betonte, dass insbesondere der Respekt gegenüber allen Beteiligten eines Fußballspiels niemals verloren gehen darf.

Abschließend waren sich die Beteiligten einig, dass der Umgang zwischen Schiedsrichtern, Spielern, Trainern und Funktionären nur im Dialog funktionieren kann. Anregungen sind Schulungen und Workshops, in denen miteinander kommuniziert wird und die die Lücke  bzw. Schwelle zwischen den Beteiligten überwinden soll.

Darüber hinaus wurden weitere Aspekte thematisiert, sodass die Veranstaltung insgesamt fast zwei Stunden dauerte. Anregungen aus dem Publikum waren, eine solche Veranstaltung auch einmal auf Ebene des unteren Seniorenbereichs bzw. des Juniorenbereichs durchzuführen, um auch diesen Beteiligten eine Bühne im Amateurfußball zu geben.