Am vergangenen Samstag, den 20.01.24 machte sich erneut eine Delegation der Schiedsrichtervereinigung auf den Weg in die mittlerweile bestens bekannte Sporthalle im Wetzlarer Stadtteil Münchholzhausen, um auf Hallenboden und mit Filzball die eigenen fußballerischen Fähigkeiten vor großer Kulisse unter Beweis zu stellen. Angereist mit dem Anspruch die durchwachsenen Ergebnisse Anfang Januar in der Halle in Wieseck vergessen zu machen, gepaart mit dem Fakt, dass es sich beim ersten Spiel bereits um das „Mutter aller Schiedsrichterderbys“ gegen Biedenkopf handelte, zeigte man sich hochmotiviert.
Tatsächlich kam man gut in erste die Partie und der mitgereiste KSO Markus Bengelsdorff, der selbst noch einmal die weißen Hallenschuhe schnürte, konnte die ein oder andere Torchance für die Universitätsstadt notieren. Nach ungefähr der Hälfte an gespielter Zeit fand allerdings ein Bruch im Spiel statt und man musste nicht unverdient zwei Gegentore hinnehmen. Aufgrund einer tollen Einzelleistung von Lennard „Leo“ Goronzy konnten die Marburger noch einmal Morgenluft wittern und warfen alles nach vorne. Es sollte allerdings nicht gelingen ein weiteres Tor zu erzielen, sodass man sich nach einem weiteren Treffer kurz vor Schluss mit 1-3 geschlagen geben musste.
Vor dem zweiten Spiel, welches aufgrund der Gruppenkonstellation bereits unter dem Motto „bloß nicht verlieren“ angegangen werden musste und gegen Limburg absolviert werden sollte, trommelte Headcoach Malte Sattler seine Mannen noch einmal zusammen. Mit einem flammenden Appell von Sattler an die gesamte Mannschaft und einer taktischen Umstellung gelang es der Mannschaft sich defensiv deutlich zu steigern und hinten keinen Gegentreffer zuzulassen. Nur offensiv war man in diesem Spiel mit Fortuna nicht im Bunde. Zum einen lag das am starken Limburger Torhüter, der zahlreiche Chancen unserer Farben zunichte machte, zum anderen an einer unglücklichen (Einzel-)Entscheidung des ansonsten souveränen Schiedsrichters, dessen Pfiff unmittelbar vor Überschreiten der Torlinie ertönte und einen Vorteil zurückpfiff. Dadurch wurde zwar Henric „Der Agile“ Sawitzkis Tor und die bis dato verdiente Führung aberkannt, ärgerlicher war jedoch hier der Fakt, dass man sich – gerade als Schiedsrichterkollegen – so sehr über die Entscheidung echauffierte, dass im restlichen Spiel nicht mehr viel zusammen lief und man sich mit der Punkteteilung zufrieden geben musste.
Die Geschichte im anschließenden Spiel gegen die Kollegen aus dem Hochtaunuskreis wurde ähnlich geschrieben. Angetrieben von den beiden rotierenden Abwehrchefs Dominic „der Motivator“ Friebertshäuser und Louis „04“ Koch, ließ man hinten erneut kaum etwas zu, konnte allerdings erneut keinen Torschuss im Gehäuse des Gegners unterbringen. So trennte man sich wiederum 0-0 und musste auf Schützenhilfe insbesondere aus Biedenkopf hoffen, um im abschließenden Spiel gegen Siegen noch eine Chance aufs Halbfinale zu haben. Tatsächlich taten uns unsere Freunde aus Biedenkopf den Gefallen, sodass man hochmotiviert und mit dem Wissen, ein Sieg muss her, ins Spiel ging. Auch in diesem Spiel stand man hinten sicher und setzte vereinzelte Nadelstiche nach vorne. Als nach einem, mit viel Optimismus versehenen Pass von Nils „The Wall“ Kaletsch-Will, die Siegener wenige Meter vor dem Marburger Tor den Ball erobern konnten und leichtes Spiel hatten den Ball im selbigen unterzubringen, sah man sich wenige Minuten vor dem Ende einer Herkulesaufgabe gegenüber, schließlich musste man nun in circa fünf Minuten doppelt so viele Tore erzielen, wie im gesamten Turnierverlauf zuvor. Doch im Gegensatz zu so manch anderen Turnieren in den vergangenen Jahren war es der Marburger Mannschaft dieses Mal nicht vergönnt den so oft zitierten Bock noch umzustoßen. Vielmehr schied man am Ende mit mageren zwei Punkte und einem Torverhältnis von 1:4 in vier Spielen aus. Aufgrund dessen blieb am Ende noch genug Zeit das ein oder andere Kaltgetränk zu sich zu nehmen und den Mannschaften aus Offenbach und Siegen beim Duellieren im Finale zuzuschauen und sich einzuprägen wie man Tore erzielt. Das Finale konnte die Mannschaft aus dem östlichen Nordrhein-Westfalen dann wenige Sekunden vor Schluss für sich entscheiden, sodass auch die gesamte Marburger Mannschaft herzliche Glückwünsche ins Siegerland schickt.
Nun gilt es sich bis zum Sommer Gedanken zu machen wie man die Offensive beleben kann, damit bei den heimischen Regionsmeisterschaften eine verbesserte Truppe um den Sieg mitspielen kann.
Für die Marburger Mannschaft im Einsatz waren: Markus Bengelsdorff, Malte Sattler, Henric Sawitzki, Dominic Friebertshäuser, Kilian Komorowski, Louis Koch, Sören Rolfs, Adrian Weck, Lennard Goronzy und Nils-Kaletsch-Will.
von Sören Rolfs